2.b.1. Das Unbedingte
Der Mensch ist bestimmten Bedingungen unterworfen. Z.B. Gesundheit etc.
Darüber hinaus muss es etwas Unbedingtes geben,
- etwas absolutes (lt. Einstein C)
- etwas, das keinen Bedingungen unterworfen ist
- eine Einheit, unter der alle Bedingungen des Menschen stehen.
„ Zu den Bedingungen, denen alles Denken & Gedachte zugrunde liegt,
MUSS es eine Einheit für diese Bedingung geben.“
Der treffendste Name für diese Einheit ist GOTT
Das Absolute/Konstante nennt Kant Unsterblichkeit, z.B. die Seele
Im Gegensatz zu dem Verstand, der solche sinnlichen Anschauungen & Erfahrungen braucht, fehlen dem Unbedingten diese Bedingungen, sonst wäre es nicht unbedingt.
2.b.2. Das `gedacht werden Müssende` = Die Idee (Platon)
ü Die Idee ist ein notwendiger Vernunft-Begriff,
für den kein übereinstimmender Gegenstand in den Sinnen gefunden werden kann.
ü Ideen sind transzendent, sie übersteigen die Grenzen aller Erfahrung.
ü Für Ideen kann es keine Anschauungen geben,
Ideen sind: - Unsterblichkeit (s. Das Unbedingte)
-Gott (s. Das Unbedingte)
-Freiheit: Die Einheit, der die Welt als Bedingung aller Erscheinungen unterworfen ist. Z.B. Keine Raumzeit
Wenn man auf Erfahrungen & Anschauungsbegriffe verzichtet, zahlt man einen hohen Preis.
Die Vernunft gerät ins Trudeln & verwickelt sich in Widersprüche, besonders wenn sie sich um das Absolute/das Unbedingte kümmert.
2.b.3. Das transzendentale Ideal
Für Kant hat Gott nur in der Moral eine Daseinsberechtigung.
Gott ist ein Gefangener der Vernunft, trotzdem verdankt die Theologie Kant eine Großtat,
- weil er 500 Jahre nach Thomas von Aquin dessen
Versuche, die Existenz Gottes zu beweisen, widerlegt hat
&
- 100 Jahre vor Ludwig Feuerbach dieses wiederlegt hat, der
glaubte, die Nicht-Existenz Gottes bewiesen zu haben.
Z.B. Rettung eines Ertrinkenden durch den Bademeister.
Grund: „ Ich helfe Dir“-> sittliche spontane Freiheit
- Ich muss es tun, dafür werde ich bezahlt ->Kausalität
In der Tat an sich kann weder die sittliche Freiheit, noch die Kausalität eindeutig abgelesen werden. Freiheit kann nicht bewiesen werden, muss aber gedacht werden.
Keine der transzendentalen Ideen kann bewiesen werden.
2.b.4. Antinomien der transzendentalen Dialektik
1. These:
"Die Welt hat einen Anfang in der Zeit."
- In diesem Fall gibt es vor dem Anfang eine andere Zeit,
in der die Welt nicht war. Eine leere Zeit, da es keine Anschauung gab.
Antithese:
"Die Welt hat keinen Anfang in der Zeit."
- -In diesem Fall wäre sie unendlich.
Eine vergangene Zeitreihe kann nur endlich sein & niemals unendlich
2.These:
"Die Welt hat einen Anfang im Raum."
- Sie ist in Grenzen eingeschlossen.
In diesem Fall befindet sie sich in einem leeren Raum.
Antithese:
"Die Welt hat keinen Anfang im Raum."
- In diesem Fall ist sie unendlich.
Das ist aber unmöglich, da dann diese Unendlichkeit auch zeitlich gewesen wäre.
3. These:
"Neben Kausalität in der Natur gibt es auch Freiheit.
Kausalität durch Freiheit."
- Gäbe es keine Freiheit etwas neu anzufangen,
müsste ein vorheriger Zustand vorausgesetzt werden.
Da in der Natur nie etwas ohne Ursachen passiert, gäbe es somit keinen ersten Anfang.
Antithese:
"Es gibt keine Freiheit & alles geschieht nach den Gesetzen der Natur."
- Gäbe es Freiheit, würde Kausalität anfangen.
Somit ginge nichts vorher bzw. es wird ein Zustand vorausgesetzt,
der mit dem vorherigen Zustand in keinerlei Zusammenhang steht.
Naturkausalität & Freiheit existiert als Gegensätze zusammen.
Z.B. Ich kann in der Welt nur Freiheit retten, wenn es in der Welt beides gibt, Freiheit & Naturkausaliät. Bei einer Handlung muss beides stattfinden können.
III. Arten der Erkenntnis:
III.a.ErkenntnissePriori III.b.Erkenntnisse Apriori
- Von der Erfahrung & - Von der Erfahrung &
Wahrnehmung abhängig Wahrnehmung unabhängig
Sichere Merkmale derErkenntnis Apriori:
-Notwendigkeit
-streng Allgemeinheit
Was fange ich mit einer
Erkenntnis Apriori an?
- Sie kann zu einem analytischen Urteil führen.
a) Das analytische Urteil:
Z.B.: „Alle Körper sind ausgedehnt“
Subjekt & Prädikat fällt in einem
analytischen Urteil zusammen.
Z.B.:„Ein Junggeselle ist ein unverheirateter Mann“
Unverheiratet & Mann gehen aus
dem Wort Junggesellen hervor.
Das Gegenteil zum analytischen Urteil ist:
das synthetische Urteil
b) Das synthetische Urteil
= zusammengesetzt
Z.B.: „Kant ist ein unverheirateter Mann“
Der Begriff unverheiratet geht nicht
notwendigerweise aus dem Namen Kant hervor
Problem:
- Analytische Urteile führen die Erkenntnis nicht weiter.
- Synthetische Urteile sind abhängig von Erfahrungen & Zufällen, sie können nicht wissenschaftlich sein.
III.c. Die transzendentale Erkenntnis
Kant geht es um eine Erkenntnisart, die nicht auf Zufall & individueller Erfahrung beruht, sondern apriorisch ist.
Es geht Ihm um den `Ursprung des Wissens`.
Es geht ihm nicht um die Erkenntnis von Gegenständen.
Es geht Ihm darum, die Erkenntnis von Gegenständen zu hinterfragen & sie auf Ihre Bedingungen zu prüfen.
Das nennt er, transzendentale Erkenntnis.
Der Kampfplatz dieser Streitigkeiten heißt nun Metaphysik
rein: -ohne Zuhilfenahme von Erfahrung
- die Wissenschaftlichkeit der Metaphysik
muss garantiert sein
Kritik: gr. gre nein = untersuchen/prüfen
meta: gr.: dazwischen, später, nach
Transzendenz: gr. transkendere: Grenzüberschreitung