Hawking und der Tod der Philosophie

Stephan Hawking stellt auf der ersten Seite in seinem großen Entwurf u.a. die Frage: „Wie verhält sich das Universum? Philosophisch gesehen müsste man dieses Buch noch vor dem Ende der ersten Seite schließen, da der Begriff Verhalten erst ab dem selbstreferentiellen Verhalten (s. Wittgenstein, so um Einsteins Zeit herum) definiert ist. Einsteins Erkenntnisse über die Eigenschaften der Zeit in Abhängigkeit des Beobachters verbleiben bis heute in der Philosophie relativ unbeachtet.

 

Offenbar stellt Hawking die falschen Fragen. Oder haben sich die Philosophen durch eine Überdefinition von Begriffen jede Möglichkeit genommen hier überhaupt noch mitsprechen zu können?

 

Hawking, dem es nicht an Selbstbewusstsein fehlt, glaubt nicht daran, dass er die falschen Fragen stellt. Er wählt einen anderen Weg. Er erklärt noch auf derselben Seite die Philosophie für tot. Damit kann das Buch wieder geöffnet werden. Es kann weiter gefragt werden, wie sich das Universum verhält, was gleichzeitig voraussetzt, dass unser Universum ein Verhalten hat.

 

Hawking schreibt: „Wie können wir die Welt verstehen, in der wir leben? Wie verhält sich das Universum? Was ist das Wesen der Wirklichkeit? Woher kommt das alles? Braucht das Universum einen Schöpfer? Traditionell sind das Fragen für die Philosophie, doch die Philosophie ist tot. Sie hat mit den neueren Entwicklungen in der Naturwissenschaft, vor allem in der Physik, nicht Schritt gehalten. Jetzt sind es die Naturwissenschaftler, die mit ihren Entdeckungen die Suche nach Erkenntnis voranbringen.“

 

Ok, dann schaue ich einmal, was die Naturwissenschaftler so wissen. Vielleicht lassen sich die großen Fragen unserer Zeit durch das Wesen der Zeit selbst beantworten.