Wessen Bewusstsein? 
Selbstbewusstsein oder Bewusstsein eines anderen Subjekts?

Ich bin davon überzeugt, dass sich diese Frage so allgemeingültig nicht beantworten lässt.

Nicht weil es keine Antwort darauf gibt,

sondern weil das „Problem“ nicht in der Frage „wessen“ verankert ist,

sondern in der Begrifflichkeit „Bewusstsein“.

Wir haben noch nicht einheitlich determiniert, was das Bewusstsein an sich überhaupt ist. Solange das nicht geschehen ist, können wir gar nicht klar abgrenzen, ob es das Bewusstsein überhaupt gibt, oder nicht.

Infolgedessen kann auch keine Zuordnung erfolgen, die die Frage „wessen Bewusstsein?“, beantwortet.

Prof. Dr. D. Hoppstetter meint ganz klar, „ja, es gibt Bewusstsein

Prof. Dr. Juli Tunoni meint ganz klar, „nein, es gibt kein Bewusstsein

Wahrscheinlich versuchen aus dieser Problematik heraus einige Denker einen anderen Weg einzuschlagen:

 

„Wir sollten nicht fragen was Bewusstsein ist, wir sollten fragen was Bewusstsein tut.“

Hier liefert I. Kant einen Ansatz, den ich hier sehr gut verwenden kann:

Zu allem was ist verhalten wir uns &

denken & fragen,

ob dem manch faltigen Sein,

selbst ein sein zukommt.“

z.B.:

1.         Mein Gartenzaun sehe ich jetzt
    gerade vor mir. 

   

    Er verhält sich gerade,

    denn er ist da.

   

    Mit dem dass er da ist, tut er auch

    gleichzeitig etwas, nämlich da sein.

     

  

  • Ich verhalte mich auch gerade,

denn ich bin auch da.



 

2.     Ich kann jetzt aber etwas mehr als mein

Zaun, denn ich kann mir über ihn Gedanken machen & ich kann denken was ich „will“. Dieses Verhalten wird von mir heraus erzeugt.

    Denken ist auch ein Verhalten.

 

Ich habe von mir heraus also ein verhalten, zu Verhalten.

 

(zu mir/ zum Zaun etc.)



Im Kontext:

Allgemeingültig kann keine Frage, die als Grundlage ein Wissen benötigt was Bewusstsein ist, beantwortet werden,

denn das Wissen existiert noch nicht.

 

Es darf sich jedoch jeder darüber Gedanken machen, was er unter Bewusstsein versteht. Eben genau so entstehen die unterschiedlichen Anschauungen, die von: Ja, Bewusstsein existiert“, bis Nein, Bewusstsein existiert nicht, reichen & auch diskutiert werden.

 

 

 

 

Es ist bis jetzt nichts Substantielles lokalisiert worden,

bei dem wir sagen konnten:

 

 „Genau das da,

 das ist Bewusstsein.“

Es ist nicht dieses, oder jenes Verhalten (Gehirn/Magen/Darm/etc.),

es ist mein Verhalten als Ganzes, das sich verhält.

 

Das verhält sich für das Universum als Ganzes nicht anders.

 

 


 

Stellt man nun die Frage anders & fragt nicht, was Bewusstsein ist, sondern was Bewusstsein tut, so bekommt man die Antwort:

 

 

„Bewusstsein ist vom Verhalten selbst heraus,

 

 verhalten zu Verhalten“

Ich denke, ich habe mich aus mir heraus entschieden, mir jetzt über meinen Zaun Gedanken zu machen. Ob selbst heraus von unserem angenommenen, sog. freien Willen entspringt, oder es Naturgesetzen folgt, ist zwar ein kontrovers diskutiertes Thema, ist aber hier keine Frage.

Diese Unterscheidung ist hier nicht die Frage, es ist eine andere.

 

 

 

Gibt es nach dem Verständnis Bewusstsein, oder nicht? & wenn ja, wer hat denn dann noch eins?



 

Mit dieser Anschauung wäre die Frage, ob es Bewusstsein nun gibt oder nicht, keine Frage mehr, denn wir sind selbst die besten Zeugen, dass es Bewusstsein gibt.

 

 

Mit dieser Anschauung ist das System an sich (unser Universum(U´)) auch ein Bewusstsein.

 

Seit Hubble wissen wir, dass es expandiert & wir waren auch ziemlich erstaunt darüber. Es wächst in sich & verhält sich dabei noch etwas seltsam ...

 -> gängige Beschreibung für interessierte Laien. Es ist ein klarer, verständlicher Verweis, dass dieses tun nicht unwichtig ist. Denn ist es wirklich seltsam?...abgesehen davon, dass es sich manchmal durchaus seltsam verhalten kann..

..., denn Galaxien die 3 mal so weit weg sind von uns ...

(mit der nächsten Galaxie als Bezugspunkt)

...bewegen sich 3 mal so schnell weg von uns, 4 mal so weit weg, 4 mal so schnell, etc.

Anhand dieser Tatsachen könnte man mit einer Determination von Bewusstsein, wie sie oben beschrieben ist, ganz klar sagen:

 

„JA, unser Universum IST Bewusstsein“.

  

  • Es ist, denn Ich laufe schließlich in Ihm herum. Es verhält sich also.
  • Es expandiert von sich aus. Es hat also auch ein verhalten von sich aus.

 

Aus dieser Perspektive heraus betrachtet, stellt sich z. B. 

 

- die Frage, ob ich ein anderes

   Bewusstsein habe, als du, 

 

- die Frage, nach „wessen Bewusstsein?“

 

nicht, denn wir sind jeweils ein anderer Teil eines Bewusstseins.

 

Ich habe allerhöchstens ein Selbstbewusstsein.

 

& wenn ich, als ein Teil des Bewusstseins, ein Selbstbewusstsein habe, dann hat es das Ganze an sich auch,

weil ich es habe... 

.../DU es hast


Wir es haben.

„ Zu allem was ist, verhalten wir uns…      

Zu allem was ist, sind wir auch



...& denken & fragen……                             

& verhalten uns durch fragen… 



...ob dem manch faltigen Sein,     

ob dem vielfältigen Verhalten,    



selbst ein sein zukommt.“     

selbst ein Verhalten zukommt.

                                                                                Ja, kommt es.

 

Ob das angesprochene Verhalten (ganz egal welches) von sich aus verhalten zu Verhalten hat, ist abhängig von dem angesprochenen Verhalten.

 

Das wäre für mich eine verständliche Antwort, würde die einheitliche Determination von Bewusstsein lauten:

(Es ist für mich verständlich, da ich es einheitlich für mich bereits so determiniert habe.)

 

Bewusstsein ist vom Verhalten selbst heraus

 

verhalten zu Verhalten.